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Für unseren Blog stellen Autor*innen oder wir vom SchreibLand NRW Schreibaufgaben. Drei besondere Texte werden hier veröffentlicht. Ist deine Geschichte dabei, schenken wir dir ein Buch. In den Kommentaren kannst du dich auch mit uns und anderen Schreibbegeisterten über alle Fragen rund ums Schreiben und über die veröffentlichten Geschichten austauschen.

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Bedrohlich röhrte der Hirsch (3)

Bedrohlich röhrte der Hirsch (3)

Autorin Pia Helfferich hat unseren Blog übernommen. So kannst du mitverfolgen, was bei den sechs Treffen der Schreibwerkstatt in der Stadtbibliothek Hattingen so alles geschieht. Hier findest du alles zum dritten Treffen, die Infos zu Treffen Nr. 4 folgen nach der Karnevalspause. Am Ende der Schreibwerkstatt Hattingen, in der ersten Märzwoche, kannst du übrigens selbst aktiv werden: Dann stellt Pia Helfferich auch dir eine Schreibaufgabe.

Und das berichtet Pia Helfferich aus der Schreibwerkstatt:

Die dritte Workshopsitzung war für die restlichen Besucher der Stadtbibliothek Hattingen sicher die interessanteste. Während wir mucksmäuschenstill im Lagerraum saßen und schrieben, dröhnte durch die offene Tür das Röhren eines brunftigen Hirsches in die Bibliothek, gefolgt vom bedrohlich klingenden Krächzen einer Krähe. Das kam so:

Gruselgeschichten schreiben

Die erste Schreibanregung zielte darauf ab, eigene Gruselgeschichten zu schreiben. Dafür fragten wir uns zunächst, was eigentlich gruselig ist? Halloween, unter Wasser zu sein oder unter dem Bett, so lauteten ein paar Vorschläge.

Zur Einstimmung hörten wir uns eine Minute gruselige Waldgeräusche an und entdeckten darin Wind, krächzende Raben, eine knarrende Tür und die eingangs erwähnten röhrenden Hirsche …

Dann haben wir gemeinsam überlegt, worauf man achten kann, um eine Geschichte möglichst gruselig werden zu lassen:

  • Die Hauptfigur sollte ein ‚alltäglicher Mensch‘ sein, mit dem wir gut mitfühlen können.
  • Grusel entsteht vor allem aus Angst vor dem Unbekannten, wir wissen also nicht genau ob da etwas Gefährliches ist oder was es ist.
  • Wir können Sinneseindrücke verwenden, also was man hört, sieht, riecht, schmeckt, fühlt, um Atmosphäre entstehen zu lassen.
  • Eventuell gelingt es uns auch, die körperliche Reaktion unserer Figur auf die gruselige Situation zu schildern. Vorgeschlagen wurde etwa, dass die Figur Bauchschmerzen bekommt oder eine Gänsehaut.

Nach diesen Überlegungen begann das Schreiben der eigenen Gruselgeschichten. Die Waldgeräusche liefen zur Inspiration noch eine Weile weiter.

Luisas Gruselgeschichte

Es war einmal ein kleines Mädchen namens Lissy. Lissy ging genüsslich mit ihrem Eis durch den Wald. Sie merkte nicht, dass es immer dunkler wurde. Plötzlich merkte sie, dass es stockdunkel war. Lissy wusste nicht, wo sie war. Doch plötzlich sah sie eine kleine morsche Hütte. Es roch moderig. Aber sie brauchte ja einen Unterschlupf. Langsam ging sie hinein. Plötzlich hörte sie ein Knarren. Sie dachte, das war die Tür. Jetzt hörte sie auch noch Schreie. Was war das, fragte sie sich. Als Lissy auf den Boden guckte, sah sie Blutspuren. Sie folgte ihnen. Ganz plötzlich stand vor Lissy ein riesiges Monster mit scharfen, blutigen Zähnen. Lissy rannte, so schnell sie nur konnte, aus dem Wald heraus. Das Monster folgte ihr. Plötzlich stolperte Lissy über einen Baumstamm. Das Monster nutzte die Gelegenheit. Aber Lissy stand ganz schnell auf und rannte weiter. Doch auf einmal wurde es hell. Die Sonne ging auf. Das Monster hatte sich beim Sonnenaufgang in Asche verwandelt. Lissy ging jetzt ganz schnell nach Hause. So etwas sollte nie wieder passieren, dachte Lissy. Das bleibt mein Geheimnis. Sie sagte: „Eine gute Ausrede muss ich mir für meine Eltern ausdenken.“

Mathildas Gruselgeschichte: Ein spannendes Erlebnis im Wald

Eines Tages ging ich in den Wald. Ich liebe Schildkröten. Als ich im Wald ankam, roch es genial. Ich machte mich auf den Weg, dort fand ich eine Schildkröte. „Wie süß!“ rief ich. Sofort nahm ich sie auf den Arm.

Plötzlich hörte ich ein seltsames Geräusch, das einem Löwen ähnelten. „R R R R R R R R!“ machte dieses Tier. Ich erschrak! Das Tier kam immer näher.“ E e ei ei ein Löwe!“ stotterte ich. Ich rannte mit der Schildkröte mit dem Namen Mathilda weg. Der Löwe rannte hinterher. „Hilfe! Hilfe!“ rief ich. Sofort blieb ich stehen. Der Löwe konnte nicht so schnell bremsen, wie ich. Also entschloss ich mich, in die andere Richtung zu rennen, aber was sah ich da! Noch ein anderer Löwe kam auf mich zu, gefolgt von drei anderen auf „Hilfe! Hilfe! Hilfe!“, rief ich, „Fünf Löwen greifen mich an.“ Dann sah ich einen sehr langen Stock, der ca. 1,47 m lang war. Ich hab eine Idee!!, dachte ich. Ich vertreibe sie einfach mit diesem langen Stock. Was essen Löwen eigentlich? fragte ich mich. Fisch essen sie! Also holte ich den Fisch, den ich dabei hatte. Ich band den Fisch an den Stock und warf ihn so weit ich konnte. Die fünf Löwen rannten hinter dem Fisch her. Also konnte ich einfach mit Mathilda der Schildkröte zu mir nach Hause spazieren, ohne dass ich verfolgt wurde. Als Mathilda und ich bei mir ankamen, zeigte ich meiner Mutter Mathilda die Schildkröte. Sofort kauften meine Mutter, meine große Schwester Clara, meine kleine Schwester Olivia, meine großen Brüder Johnny und David und ich eine Box für Mathilda. Außerdem kauften wir Essen ein. Bevor wir sie ins Gehege setzten, haben wir noch von Mathilda und mir ein Foto gemacht. Müde ließ sich die Familie ins Bett fallen. Gute Nacht!

Diesen Tag werde ich nie vergessen.

Das war aufregend!

Museumstexte schreiben

Mit Blick auf die Schreibanregung von letzter Woche kann man sagen: Diese Workshopreihe hat ein Herz für nutzlose Gegenstände. Diesmal habe ich eine Reihe von kleinen Gegenständen mitgebracht, zum Beispiel eine Walnussschalenhälfte, ein leeres Teelicht, ein Stück Baumrinde, zwei Ahornsamen … die eine neue Identität verliehe bekamen. Die Teilnehmer*innen suchten sich jeweils einen Gegenstand aus und überlegten, was dieses Ding WIRKLICH ist. Das ist nicht einfach ein Stück Rinde, sondern … die kleinste Insel der Welt? Ein Stück Rüstung von einem Ungetüm? Ein vorwitziges Lebewesen, das sich als Rinde tarnen kann?

Als erstes hielten die Teilnehmer*innen wie auf einer Museumstafel fest, um was es sich bei diesem Ausstellungsstück handelte, aus welcher Zeit es stammt usw. Dann schrieben sie eine Geschichte, in der der Gegenstand eine Rolle spielt oder die die Besonderheit des Ausstellungsstücks erklärt.

Milas „Museumstext Walnuss"

Es war einmal ein Boot, aber ein ganz besonderes. Es ist das Boot von dem winzigsten Zwerg von 1948. Es kommt ins Museum, weil es das berühmteste Boot ist. Nicht nur das Boot war berühmt, sondern auch der kleinste Zwerg. Nur leider ist ein großer Zwerg auf ihn getreten. Jetzt hat er zwei gebrochene Arme und zwei gebrochene Füße. Deswegen nehmen alle ihn auf die Hand. Bis er von der Hand runtergefallen ist und gestorben ist. Deshalb geht jeden Tag einer hin.

Amelies „Museumstext Teelicht"

Alles begann in der Fabrik. Zu der Zeit stand die Krönung von Elisabeth bevor. Sie sollte in zwei Wochen gekrönt werden. Dafür wurde eine ganz besondere und eitle Krone errichtet. In jeder Spitze der Krone hatte der verrückte Erfinder Aluminium eingebaut. Als die Krönung 1953 war, trug sie die besondere Krone. 1966 zersprang die Krone über einem Brunnen in 1000 Splitter. Eine Ecke Aluminium blieb übrig, der Rest landet im Brunnen. Aus der letzten Ecke Aluminium machte man ein Teelicht. Hier können Sie es bewundern.

Eventuell werden wir dieses Pop-Up-Literaturmuseum bei unserer Abschlusspräsentation für Besucher öffnen. Nächste Woche machen wir aber erst einmal Karnevalsferien und dann geht es weiter mit der zweiten Hälfte des Workshops.

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