Schreib mit!

Für unseren Blog stellen Autor*innen oder wir vom SchreibLand NRW Schreibaufgaben. Drei besondere Texte werden hier veröffentlicht. Ist deine Geschichte dabei, schenken wir dir ein Buch. In den Kommentaren kannst du dich auch mit uns und anderen Schreibbegeisterten über alle Fragen rund ums Schreiben und über die veröffentlichten Geschichten austauschen.

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Verfolge die Hattinger Schreibwerkstatt! (1)

Verfolge die Hattinger Schreibwerkstatt! (1)

Autorin Pia Helfferich übernimmt unseren Blog. So kannst du mitverfolgen, was bei den sechs Treffen der Schreibwerkstatt in der Stadtbibliothek Hattingen so alles geschieht. Interessante Ideen? Probier sie aus!

Hier findest du alles zum ersten Treffen, die Infos zu Treffen Nr. 2 folgen bald. Schau mal rein! Am Ende der Schreibwerkstatt Hattingen, in der ersten Märzwoche, kannst du selbst aktiv werden: Dann stellt Pia Helfferich auch dir eine Schreibaufgabe.

Das erste Treffen in der Stadtbibliothek Hattingen

Zum zehnten Mal findet ein Schreibland-NRW-Workshop in Hattingen statt und wieder ist er ausgebucht, was ganz sicher auch daran liegt, dass die Kinder und Jugendlichen sich in der Bibliothek willkommen und gesehen fühlen. Bestimmt wird Frau Bein, die stellvertretende Leiterin, die die Teilnehmer*innen jede Woche begrüßt, spätestens in der dritten Woche, wieder die Namen der Kinder kennen. Auch das trägt zu der wertschätzenden Atmosphäre bei.

Auch ich bin zum zehnten Mal als Workshopleiterin dabei und werde in den nächsten Wochen darüber berichten, wie diese Workshopreihe verläuft bis zum großen Finale, unserer Abschlusspräsentation.

Zwölf Kinder zwischen 8 und 12 Jahren haben sich angemeldet, um sechsmal freitags Schreibanregungen zu erhalten, Geschichten zu schreiben, sie vorzutragen und gemeinsam zu besprechen. Zweieinhalb Stunden verbringen wir auf diese Weise.

Betritt man die Stadtbibliothek Hattingen, kann einem kaum entgehen, dass hier ein Schreibland-NRW-Workshop stattfindet. Schilder und Plakate weisen den Weg in die erste Etage, wo sich die jungen Autorinnen und Autoren in einem Raum treffen, der schnöde „Lagerraum“ heißt, aber nicht nur Regale mit Stoffen, Bastelmaterial und Nähmaschinen beherbergt, sondern auch einen liebevoll geschmückten Tisch, auf dem bereits Stifte und Papier auf frische Geschichten warten.

Regeln für den Schreibworkshop

Für den Schreibworkshop gelten zwei wichtige Regeln:

  1. Die Schreibaufgaben sind Angebote und Anregungen. Man kann weder das Thema verfehlen noch die Aufgaben falsch machen. Die Anregungen sind Sprungbretter. Auf jeden Fall sollte man lieber der eigenen Idee folgen als die von mir gestellte Aufgabe zu „erfüllen“.
  2. Rechtschreibung und Grammatik spielen keine Rolle. Unser Gehirn ist nicht in der Lage, sich auf zwei Aufgaben gleichzeitig zu konzentrieren. Wir können uns also entscheiden, entweder möglichst fehlerfrei oder eine möglichst interessante Geschichte zu schreiben. Würden wir versuchen beides hinzubekommen, müssten wir zwischen beiden Aufgaben hin und her pendeln, auf diese Weise findet man nicht in den Schreibfluss, in dem die richtig guten Ideen entstehen und die Freude am Schreiben am größten ist.

Als Warm-up ein Tauschtext

Klassischerweise begann der Workshop mit einem sogenannten „Tauschtext“. Jede*r bekam ein loses Blatt und schrieb darauf den Anfang einer Geschichte, mindestens einen Satz, maximal ein Drittel der Seite. Um was für eine Geschichte es sich handelt, spielte keine Rolle. Nach fünf Minuten sammelte ich die Blätter ein, sie wurden gemischt, jede*r zog nun einen fremden Geschichtenanfang und schrieb dazu eine Mitte. Weil man sich erst in eine fremde Welt hineindenken muss, standen dafür sieben Minuten zur Verfügung. Noch einmal wurden die Texte eingesammelt und neu verlost. Innerhalb von zehn Minuten schrieb nun jede*r das Ende eines doppelt fremden Textes.

Dieses Schreibspiel mag ich sehr für den Anfang eines neuen Workshops, weil man herrlicherweise keine Verantwortung für den Text hat, den man schreibt. Zweimal bleibt man anonym und kann ohne den Druck „gut“ zu sein einfach drauflosschreiben. Außerdem unterstützt dieses Gemeinschaftsspiel das Gefühl, nun Teil einer Schreibgruppe zu sein. Übrigens kann man auch sehr gut zu Hause mit der Familie Tauschtexte schreiben.

Normalerweise wird niemand gezwungen, den eigenen Text vorzulesen, hier bitte ich allerdings darum, wenigstens die ersten beiden Textpassagen vorzutragen. Allerdings hatte kein*e der Hattinger Teilnehmer*innen gezögert, den kompletten Tauschtext vorzutragen. Das Vorlesen haben wir mit einer kurzen Vorstellungsrunde verbunden.

Lügen für die Kunst

Die nächste Schreibanregung war sowohl ein Vorstellungsspiel als auch knallhartes Schreibhandwerk. Es ging um die Frage, wie wir es schaffen, die Leserinnen und Leser von unserer Erfindung zu überzeugen. Anders formuliert: Wie lüge ich gut? Oder noch mal anders gesagt: Wir spielten „Zwei Wahrheiten, eine Lüge“.

Wichtig war dabei, nicht nur in einem Satz eine Behauptung aufzustellen, sondern sie noch mit Details anzureichern und auszuschmücken, um sie glaubhaft zu machen.

„Ich war schon mal in der Schweiz und habe dort so Schweizer Käse gegessen und dann habe ich mich übergeben. Danach waren wir auf so einem Spielplatz und da gab es ein Karussell, das war gelb, orange und rot.“

Auf diese Lüge sind wir hereingefallen, weil die Autorin uns Details wie das bunte Karussell zu sehen gegeben hat.

Ich-Erzähler-Geschichten

Nachdem die ersten Schreibanregungen recht strikte Vorgaben hatten, lud der dritte und letzte Impuls stärker zur freien Entfaltung ein. Die einzige Vorgabe bestand darin, dass es eine Ich-Erzählung sein sollte. Es könnte sich zum Beispiel um einen traurigen Hund als Ich-Erzähler handeln, um ein fünfjähriges Kind, das sich verlaufen hat oder um eine stinksaure Kellnerin, die in einem Café ausgerechnet ein verliebtes Paar bedienen muss. Natürlich waren auch eigene, frei erfundene Ich-Erzähler willkommen. Wie sich zeigte, lagen tierische Erzähler weit vorn. Wenn man das Tier oder die Tierart gut kennt, wie das beim eigenen Haustier der Fall ist, kann man sich besonders gut in dieses Wesen hineinversetzen und ihm Charakterzüge und eine eigene Ausdrucksweise verleihen.

Trotz der fortgeschrittenen Stunde wurde es noch mal ganz ruhig im Lagerraum und konzentriert entstanden Geschichten, die in einer letzten Runde noch vorgelesen wurden, bevor unsere Workshopzeit auch schon vorbei war.

Nebenbei haben wir gelernt, dass Schildkröten nicht nur Gemüse fressen, sondern auch Kakerlaken jagen, und Hamster höhenblind sind und es entwickelte sich spontan eine Tauschbörse für Mehlwürmer.

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