Presse

Willicher Kinder nehmen an Schreibwettbewerb teil
"Die zehn Jahre alte Hannah, die 13-jährige Amelie und ihre Mitstreiterinnen mussten eine Hauptfigur entwickeln, die aus der Verbindung eines Tieres oder Fantasiewesens mit einem Verb besteht."
2023/4 Rheinische Post
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Kreatives aus der Schreibwerkstatt
"Wer weiß? Vielleicht wurde jetzt der Grundstein für einige neue Bestseller gelegt."
2023/1 Rheinische Post
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Schreibwerkstatt in Herzogenrath mit bemerkenswerter Präsentation
Man hätte in der einstündigen Vorlesung die sprichwörtliche Stecknadel fallen hören können.
2022/11 Aachener Zeitung
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Die Ideen sprudeln nur so
Jungen wollen meist die Welt retten, bei Mädchen geht es oft um Liebesgeschichten.
2022/8 Gronauer Nachrichten
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„Die Fantasie laufen lassen"

Die Premiere des neusten Films, die „Herrscherin der Schatten", fand digital statt.
2021/12 Grevener Anzeiger
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Wenn Gegenstände lebendig werden

„Im Team Elisa, Helena und Franziska steht eine Zahnbürste namens Melanie im Mittelpunkt, ..."
2021/8 Rheinische Post
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Neun Jung-Autoren retten Wesel 

„Was wäre, wenn im Jahr 2025 Superhelden die Stadt Wesel bedrohen?"
2021/4 NRZ
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Klick mal!

„Rettet Wesel"

Das Hörspiel entstand in einer Schreibwerkstatt in der Stadtbücherei Wesel.
Webseite Wesel

augenblick-mal-poetry!

Poetisches aus der Schreibwerkstadt der Stadtbücherei Erftstadt
Instagram

#jungeautorinnenbrilon

"Ich schwimme einsam" beginnt eines der Gedichte, die in der Schreibwerkstadt der Stadtbücherei Brilon entstanden.

Instagram

„Das Pendel der Zeit"

Der Film entstand in einer Schreibwerkstatt in der Stadtbibliothek Greven.

YouTube

„Spiel des Lebens"

Der Film entstand in einer Schreibwerkstatt in der Stadtbibliothek Greven.

NRWISION

Was bisher geschah

Schau mal!

  • Auch die Teilnehmerinnen selbst sind oft überrascht, was den anderen so alles einfällt.

    © Stadtbücherei Willich-Anrath

  • Spannend für alle Beteiligten: die Abschlussveranstaltung!

    © Stadtbibliothek Herford

  • Mit Spaß dabei!

    © Bücherei St. Oger Stadtlohn

  • Jung-Autor*innen auf Recherchetour

    © Stadtbücherei Meschede

  • Recherche zum Thema "Fridays for future"

    © Stadtbibliothek Bocholt

  • An Ideen fehlte es den Jungen und Mädchen nicht, die an der Schreibwerkstatt in der Stadtbücherei Rees teilnahmen.

    © Stadtbücherei Rees

  • Der Film „Die verborgene Tür“ entstand bei der Schreibwerkstatt der Stadtbücherei St. Pankratius Gescher.

    © Stadtbücherei St. Pankratius Gescher

  • In Arbeitslaune: die Teilnehmer*innen in der Bücherei Geldern

    © Bücherei Geldern

  • Ein Gruselschocker entstand unter Leitung von Klaus Uhlenbrock.

    © Stadtbibliothek Emsdetten

Lies mal!

SINA (11 Jahre), Oberhausen

Der tollpatschige Herbert

Am 31.10.1963 feierte die Familie von Herbert, dem Vampir, eine Halloweenparty mit vielen Freunden. Das Ganze fand in einer alten verlassenden Burgruine statt. Das war das Zuhause von Herberts Familie. Jeder hatte etwas für das Büfett mitgebracht. Zum Beispiel: Spinnenbeinsalat mit Blutsoße, eine gemischte Platte mit gebratenen Käfern und dazu einen Augapfel Dip. Alle amüsierten sich und tanzten, als Herbert auf einmal auf die Toilette musste, weil er zu viel dunkelroten Blutsaft getrunken hatte. Er ging durch die nur leicht beleuchteten Gänge in Richtung WC. Als er ein paar Meter gegangen war, sah er eine verrostete Ritterrüstung und erschrak sich!

Er wollte wegrennen, stolperte aber über seine eigenen Füße. Als er nach ein paar Sekunden wieder aufstand, fühlte sich sein rechter Vampirzahn sehr komisch an. Zufälligerweise befand sich neben ihm ein großer Vampir-Wandspiegel. Herbert schaute in den Spiegel und sah, dass sein Zahn fast vollständig abgebrochen war. Er ging zurück auf die Party und erzählte dies seiner Mutter. Als sie den Zahn sah, erschrak sie und sagte aufgebracht: „Oh nein, Herbert! Was machst du denn? Wir müssen zum Zahnarzt.“

„Och nöööööö!“, widersprach Herbert.

Aber das war seiner Mutter egal und sie zog ihren Sohn hinter sich her nach draußen und flog sofort mit ihm los.

Beim Vampirzahnarzt wurde Herbert erklärt, dass er von nun an ein Halloweengebiss tragen musste.

Zurück auf der Party, wollte Herbert ein paar Gespenster und Hexen erschrecken, aber immer, wenn er „Buuh!“, rief, fiel sein Gebiss heraus und alle lachten. Also ließ er das mit dem Erschrecken und tanzte mit den anderen.

SOPHIA (9 Jahre), Oberhausen

Im tierischen Schwimmbad

Im Schwimmbecken schwimmt die Schwimmkatze 10 Meter.
Der Springhai springt vom 3-Meter-Brett.
Am Beckenrand tanzt der Tanzbär Ballett.
Der Renndino rennt seine Runden um das Becken.

MIKA (11 Jahre), Oberhausen

Der Vulkanvampir

In der Ostsee wohnte ein kleiner Vampir, der immer einen lilafarbenen Mantel trug. Er hieß Wolfram und wohnte in einem grau- und schwarzgestreiften Vulkan. Er war sehr schlau, da er sehr viele Sachbücher las, die das Leben im Meer erklären. An seinem 12. Geburtstag schlief er sehr kurz und wachte so schon vor Mitternacht auf. Er machte einen kleinen Ausflug durch die schönen roten Korallen, wo die Fischeltern die Fischkinder ins Bett brachten und Gute-Nachtgeschichten vorlasen. Um seinen Feind, Willi Wasserwolf, musste er sich nicht kümmern. Schließlich hatte er Angst vor Helligkeit.

Willi war oft bunt angezogen und hatte blonde Haare. Plötzlich kam dem kleinen Vampir der Gedanke, was er mit seinem Geld alles machen könnte. Er war nämlich sehr, sehr reich. Als er nach Hause schwimmen wollte, kam ein Wasserbüffel und fraß eine Hundert-Fisch-Münze des Vampirs. Er machte sich jedoch darüber keinen Kopf, da er noch mehrere Millionen-Fisch-Münzen überhatte.

Er stieg in den Wohn-Vulkan, doch etwas war anders; es war viel wärmer als sonst. Plötzlich brach der Vulkan aus und spülte das Geld aus der Jackentasche. Zum Glück sind Vampire extrem wärmeresistent und so passierte Wolfram nichts, außer dass er nun pleite war, und er sich nicht mehr orientieren konnte: Er war in einer Felsspalte gelandet, wo keine anderen Lebewesen als er waren. Doch im Unglück hatte er auch Glück, da sein Geld eine Spur gelegt hatte, welcher er folgen konnte. Er folgte dieser zielstrebig, doch kam nicht zum Vulkan, sondern zu einem rosafarbenen Korallendorf, in dem viele Fische und Quallen wohnten. Der Vampir fasste all seinen Mut zusammen und fragte eine glibbrige Qualle, wie er zum Vulkan kommen würde. Sie gab ihm mehrere Wegbeschreibungen und Wolfram hörte zu. Es waren genaugenommen 68 Beschreibungen. Wieder folgte er diesen und kam erleichtert am Vulkan an

Seine Familie lag noch entspannt im Bett und schlief. Er freute sich. Er hatte seinen Geburtstag nicht verpasst und döste noch ein bisschen in seiner rot-schwarzen Hängematte. Um Mitternacht kam seine Familie mit einem Blutkuchen und sang ein Geburtstagslied. Wolfram verschlang den Kuchen und erzählte seinen Eltern was passiert war. Sie dachten nach und kontaktieren die Eltern von Willi Wasserwolf per Wellenpost darüber, wie schlecht Willi und Wolfram miteinander auskommen und dass die beiden sich versöhnen sollen. Willi Eltern sprachen mit dem Wasserwolf und der wurde nett. Dies half zwar nicht bei dem Geldproblem, machte Wolfram aber allgemein glücklicher.

Wolfram und Willi wurden beste Freunde. Sie trafen sich oft und Wolfram redete mit ihm über das verlorene Geld. Plötzlich unterbrach Willi ihn: ,,Wolfram, ich suche mit dir dein Geld. Komm!' Nach einer halben Stunde hatten die beiden das ganze Geld gefunden. Wolfram war sehr erleichtert. Selbst das aufgefressene Geld hatte Wolfram wieder: Die Freunde fanden nämlich auch den Wasserbüffel. Sie kitzeln ihn und er spuckte die Münze aus. Sie war noch ganz und so war Wolfram froh, und Willi freute sich mit.

MAREN (11 Jahre), Oberhausen

Der Mann

Ich heiße Maaren und bin elf Jahre alt. Ich erzähle euch eine Geschichte: Es war ein herrlicher Tag und zu dieser Zeit war ich 10 Jahre alt. Ich kam mit meiner neuen PS5 von Medimax. Ich lief gerade nach Hause, als mir ein Mann entgegenkam. Er hatte eine Glatze und eine babyblaue Hautfarbe, außerdem trug er einen dunkelblauen Mantel. Er schrie mich mit tiefer Stimme an: „Gib mir deine PS5! Sofort!“

Ich bekam eine Gänsehaut und lief schnell weg. Da rief er mir hinterher: „Du wirst es bereuen!“ Als ich zu Hause ankam, war es schon später Abend und ich wollte schlafen gehen. Plötzlich sah ich am Fenster den Mann stehen. Ich erschrak und mein Herz klopfte. Der Mann hämmerte mit seinem Kopf immer wieder gegen das Fenster, bis es zerbrach. Dann packte und würgte er mich. Da trat ich ihm in seine kleine Gurke. Er fiel zu Boden. Ich nahm das dicke Dudenbuch und schlug ihn damit auf den Kopf. Er wurde ohnmächtig und ich rief die Polizei.

Der Mann wurde verhaftet. Seitdem traue ich mich nicht mehr allein auf der Straße herumzulaufen.

JOSEPHINE (9 Jahre), Würselen

Spezialeis-Klau

Antonio wachte auf. Es war 7 Uhr morgens. Er musste sich beeilen, sonst kam er zu spät zur Arbeit. Antonio arbeitete in einer Eisdiele und backte dort die Waffeln. Sein Lieblingseis war Vanille mit Schoko und Sahne dazu. Er machte sich auf den Weg. Als er ankam, warteten Vincenzo und Giovanni schon auf ihn.

„Antonio! Du bist viel zu spät. Wir haben schon vor einer Stunde angefangen, das Eis vorzubereiten. Wir müssen schließlich noch fünf Schulen beliefern. Heute ist doch der „Verrücktes-Eis-Tag“.

Antonio rief zu ihnen hinüber: „Ich konnte nicht schneller da sein, ich hatte einfach einen viel zu schönen Traum, um aufzuwachen.“
Sie machten sich ohne ein weiteres Wort an die Arbeit. Antonio backte die Waffeln, Giovanni kühlte das Eis und Vincenzo bereitete die Milchshakes vor. Es gab an diesem Tag noch viele coole Eissorten, die keiner von euch kennt:
Einhorneis, Dracheneis oder sogar Zaubereis, das kann wirklich zaubern! Für diese Eissorten hatten sie Monate gearbeitet. Es waren Geheimrezepte, das war sehr wichtig. „Denn sonst würden die Leute bestimmt lieber zu unserer Erzfeindin Ellie gehen, die hat auch ne Eisdiele“, sagte Giovanni mal.
Giovanni und Ellie verstanden sich gar nicht, deswegen mochten Antonio und Vincenzo sie auch nicht. Eines hassten sie an ihrem Eis. Es schmeckte sehr komisch und sie machte es mit einer Schaufel zu Kugeln. Ellie war einfach eine sehr schlechte Eisverkäuferin.

Als Vincenzo gerade das Eis in den Eiswagen laden wollte, sah er, dass das ganze Spezialeis weg war. Er rannte sofort zu den anderen zurück. Sie fragten ihn auf der Stelle, was los war. Vincenzo antwortete: „Das Spezialeis wurde geklaut!“
Sie rannten dann alle zusammen wieder zur Eisdiele, und da sahen sie, dass das Eis weg war. Sie wussten, was zu tun war und kauften sich bei der Polizei ein Fingerabdruckset. Damit haben sie den ganzen Laden durchsucht. Die meisten Fingerabdrücke waren von ihnen, doch ein paar Abdrücke waren fremd.
Antonio hatte einen Plan: „Wir könnten doch heimlich zu Ellie rübergehen. Dann können wir ihre Fingerabdrücke nehmen.“
Die anderen fanden diesen Plan gut. Also liefen sie über die Straße zur Eisdiele „Ellies Eis“. Dort angekommen, nahmen sie jeweils einen Fingerabdruck von Ellie und von ihrem Freund, der Ellie immer half. Der von ihrem Freund passte.
Also kaufte Giovanni eine Pistole und forderte ihn zu einem Duell auf. Der Freund von Ellie verlor, aber Giovanni musste ins Gefängnis wegen Mord. Aber das war für ihn egal, denn dort verkaufte er weiterhin Eis, und das Beste: Ellie war auch im Gefängnis, wegen klauen. Denn die Eisdiele von Ellie war direkt neben einer Polizeiwache.
Das aller-aller-aller beste am Gefängnis: Ellie und Giovanni vertrugen sich jetzt wieder und verkauften ihr Eis zusammen. Weil sie in derselben Zelle waren, war das auch kein Problem.

Ich glaube, sie verkaufen ihr Eis auch heute noch.

MIKA (8 Jahre), Würselen

Das geheimnisvolle Museum

Tim und Leo waren beste Freunde. Eines Tages war ihnen sehr langweilig. Also fragten sie die Mutter von Tim, ob sie ins Museum durften. Sie durften.

Als Tim und Leo ankamen, sagte der Kassenwart: „Passt auf, aus dem Museum ist noch keiner wieder rausgekommen.“

Aber sie ließen sich nicht aufhalten. Nachdem Tim und Leo ins Museum gegangen waren, erschraken sie, denn vor ihnen stand ein Skelett. Da lachte Leo, denn er sah ein Schild, wo draufstand: KÖRPER-ABTEILUNG.

Da lachte auch Tim, als er sah, was auf dem Schild stand. Als nächstes sahen sie die Bibliothek. Zumindest hofften sie, es wäre die Bibliothek. Sie freuten sich und lasen direkt eine halbe Stunde.

Danach gingen sie zur Videospiel-Abteilung. Alle Spielautomaten waren defekt, außer einem. Sie mussten abwechselnd am Spielautomaten spielen. Sie spielten wieder eine halbe Stunde und gingen anschließend weiter.

Als nächstes waren Leo und Tim im Naturkundebereich. Sie erfuhren viel über die Natur und schließlich fanden sie’s auch langweilig. Als Tim und Leo weitergingen, stand vor ihnen eine Rakete. Sie berührten die Rakete, aber dann merkten sie, dass die Rakete nur aus Ton war. Dann sahen Tim und Leo noch ein Schild und darauf stand: WELTRAUM-ABTEILUNG.

Mittlerweile war ihnen langweilig und Tim sagte: „Leo, können wir nach Hause gehen, mir ist so langweilig?“

„Okay“, sagte Leo. „Dann gehen wir halt, Tim.“

Als sie aus dem Museum gehen wollten, hatten sie sich verlaufen. Nach vielem Suchen fanden Leo und Tim eine Wand, wo Runen draufstanden. Leo hatte sich in der Schule schon viel für Runen interessiert. Er übersetzte die Runen und las laut vor: „Wenn du das hier liest, wird etwas eigenartiges geschehen.“

In dem Augenblick öffnete sich die Wand und Tim schaute auf seine Uhr. Es war 12:30 Uhr.

„Oh, nein“, sagte er. „Wir kommen zu spät zum Mittagessen.“

Sie sprinteten durch einen Geheimgang, den die Wand freigegeben hatte. Am Ende des Geheimgangs wurden sie durch den Kamin in ihr Haus geschleudert.

Die Mutter fragte sie, warum sie so schwarz seien, aber das wollten Tim und Leo lieber nicht verraten.

LEONIE (11 Jahre), Würselen

Spuk in der Bücherei

Hallo, mein Name ist Nesrin Schulz, bin 11 Jahre alt und ich wohne über der Stadtbücherei Würselen

Ich lese nicht nur gerne und viel. Meine Mutter ist die Leiterin der Bücherei und auch Autorin, sie heißt Katarina Schulz. Ich habe einen kleinen Bruder Felix. Wir verstehen uns ganz gut aber manchmal geht er mir so auf die Nerven.

Meine beste Freundin heißt Annalena Glück. Sie ist auch eine Detektivin und recherchiert sehr viel. Dabei kennt sie das Internet in- und auswendig.

Also, sei dabei, bei unserem gemeinsamen Abenteuer.

Viel Spaß

Es war Freitagnachmittag, als Nesrin gerade runter in die Bücherei wollte. Sie musste ihrer Mutter in der Bücherei helfen. Sie musste die Regale neu sortieren, am Wochenende kommen viele neue Bücher. Ihre Mutter hatte ca. 25 neue Bücher bestellt. Eigentlich sollten die schon längst da sein. Das war für Nesrin sehr gut, dann konnte sie sich gleich ein neues Buch aussuchen. Als das geschafft war, setzte sich Nesrin an die Kasse und wartete auf Kunden.
Ca. 15 min. später kam eine ältere Dame, eher schon eine Oma.
„Hallo, kann ich Ihnen irgendwie helfen?” fragte sie sie freundlich.
„Ich möchte diese Bücher alle zurückgeben”, antwortete die Dame.
Sie legte Nesrin ihre Bücher auf die Theke. Nesrin war erstaunt. Auf der Theke lag nicht ein Buch, auch nicht 2, sondern da lagen 12 Bücher. “ Wie konnte sie das nur in einer Woche lesen”, dachte sich Nesrin.
In der Bücherei werden die Bücher nämlich nur für eine Woche verliehen, danach muss man 6€ als Strafe zahlen. „Bekomme ich bitte einen Kassenzettel der Rückgabe?” Nesrin war noch sehr erstaunt, da sagte sie: „Entschuldigung, was haben Sie gesagt?" - „Ich hätte gerne eine Quittung der Rückgabe, bitte.“ - „Ja klar, bekommen Sie sofort", sagte Nesrin.
„Wann kommen die neuen Bücher? ”, fragte die ältere Dame. " Es gab schon so lange keine neuen mehr." „Keine Ahnung ", antwortete Nesrin, „wir wundern uns auch schon, dass die Bestellung noch nicht angekommen ist. " Die Dame verabschiedete sich und ging.
Da kam ein kleiner Junge um die Ecke. Es war mein Bruder Felix, er hilft schon mal Kunden beim Suchen der Bücher. „Warum sind im Raum 4 so viele Bücher verschwunden? " fragte Felix ganz erstaunt. „Wie, weg? Es hat doch gar keiner in Raum 4 Bücher ausgeliehen!"

Jeder Raum hat bei uns in der Bücherei eine Nummer. So haben wir alles immer im Blick. Wir haben 3 Etagen und jede Etage hat 10 Räume, die nach Thema sortiert sind. Nesrin ging mit Felix und ließ sich die Ecke zeigen, wo die Bücher fehlten. Es war in der Krimi-Ecke und es fehlten 10 Bücher. „Das kann doch nicht sein”, meinte Nesrin laut. „Es hatte doch gar keiner Bücher ausgeliehen, aus dem Krimi-Raum. Ich werde es gleich Mama sagen."
Es wurde spät. Heute hatte sie eine Übernachtungsparty mit Annalena geplant.


Am Abend erzählte Nesrin von den verschwundenen Büchern und dass wir Bücher bestellen, die nicht ankommen. „Das ist sehr interessant. Ich glaube, wir haben einen neuen Fall. Damit sollten wir uns mal beschäftigen“, meinte Annalena. „Das glaube ich auch. Warte kurz hier, ich muss meiner Mutter noch, was ich dir gerade erzählt habe!"
„Und was hat sie gesagt?" fragte Annalena, als Nesrin zurückkam. „Meine Mutter wird morgen früh die Polizei informieren", meinte Nesrin. Annalena hatte einen Plan. „Wir stellen dem Räuber eine Falle. Wir bestellen 2 Bücher und lassen die zur Bücherei schicken", meinte Annalena. „Ok, klingt nach einem Plan, so machen wir es", sagte Nesrin.

Am nächsten Morgen wachten die Mädels auf. Sie hatten verschlafen. Sie wollten doch als erstes in der Bücherei sein und in Raum 4 nach Spuren suchen. „Och nee, die Polizei ist schon da. Jetzt können wir nicht ermitteln. Wir werden jetzt bestimmt befragt", sagte Nesrin enttäuscht.

„Hallo, bist du Nesrin? Dir ist gestern aufgefallen, dass die Bücher verschwunden sind?”, fragte mich ein Polizist. „Ja ich bin Nesrin. Das komische ist, es verschwinden zurzeit immer Bücher. Meine Mutter hat viele neue Bücher bestellt. Aber irgendwie kommen die nie an. Wir warten schon länger auf die Lieferung“, sagte Nesrin aufgeregt. „Ich habe mir selber ein Buch bestellt. Laut Sendeverfolgung ist es hier angekommen, aber ich habe kein Päckchen erhalten.” sagte Nesrin noch aufgeregt hinterher.

5 Minuten später

„Polizei Würselen, guten Morgen “, stellte der Polizist sich vor. “Bringen sie regelmäßig die Post zur Bücherei? Ist ihnen etwas aufgefallen in letzter Zeit?”, fragte der Polizist.
„Äh, nein, nichts Besonderes. Obwohl, ich liefere zurzeit viele Pakete an die neue Buchhandlung Träume-Land. Die bekommen zurzeit sehr viele Pakete, obwohl die Buchhandlung sehr klein ist”, meinte die Briefträgerin.

„Die Buchhandlung kenne ich“, meinte Nesrins Mutter. Diese Inhaberin ist schon länger gegen diese Bücherei. Sie möchte nicht, dass hier die Bücher umsonst verliehen werden. Das sei schlecht für ihr Geschäft.

„Ok, Männer, kommt wie fahren zurück zur Polizeiwache. Schönen Tag noch, Frau Schulz, wir melden uns, sobald wir was wissen.“ - „Ja, ok, schönen Tag noch.“

„Annalena, komm“, flüsterte Nesrin. „Was ist denn, Nesrin?“ - „Wir wollten doch ermitteln.“ - „Ach so, ja. Ich hole schnell denn Detektivkoffer, falls wir was finden, Nesrin.“ „Alles klar, Annalena.“

3 Minuten später in Raum 4

„Ok, taste du mal die Wände ab, vielleicht ist da was. Ich suche mal nach Hinweisen.“

„Warte, ich habe eine Idee. Nesrin, taste du mal die Wände ab, ich gucke mal im Internet, ob es zurzeit irgendwelche Diebe gibt, wo ich mich reinhacken kann, um zu sehen, was die machen.“ - „Super Idee, Annalena, ich schaue mich hier mal an den Wänden um.“

1 Stunde später

„Es muss hier doch irgendwas geben.“ Plötzlich rief Nesrin: „Annalena, hier ist was, ich glaube, das ist eine geheime Tür. Diese Wand ist nämlich so locker!“ - „Echt jetzt, Nesrin? Zeig mal her.“ „Hier ist es.“ - „Tatsächlich! Diese Wand ist so locker. Was ist denn, wenn wir das ein bisschen reindrücken?“

Plötzlich ging eine Türe auf.

„Was ist denn wohl dahinter?“, wunderte sich Annalena. „Ist doch wohl ein guter Zeitpunkt, die Polizei anzurufen, oder?“ - „Nee, noch nicht. Jetzt komm schon, du Angsthase.“ Nesrin seufzte.

Hinter der Tür war ein langer Gang, der in einen großen Raum führte. Dort war ein Schreibtisch mit Computer und Annalena schaute auf den Computer und sah, dass hier ein Hacker wohnte. Hinter ihnen tauchte plötzlich ein böser Mann mit einer Waffe auf. „Wer seid ihr und woher wisst ihr, dass ich hier wohne? Das würde ich gerne wissen.“

„Mein Name ist Nesrin und du verschickst unsere Bücher und verdienst damit Geld, richtig?“ - „Und was willst du jetzt machen? Die Polizei rufen? Hahaha!“ - „Wenn ich es möchte, kann ich es.“ - „Ist die Frage, ob du nicht eher abhauen willst.“

Gerade, als der Mann die Waffe abfeuern wollte, kam in der letzten Sekunde die Polizei und nahm ihm die Waffe aus der Hand und anschließend nahmen sie ihn fest.

„Das war knapp“, rief Nesrin. „Und wer hat jetzt eigentlich die Polizei verständigt?“ Da kam Felix und sagte: „Ich habe die Polizei verständigt, weil mir der Gang aufgefallen ist.“ Nesrin bedankte sich bei ihrem Bruder.

Und das neue Abenteuer war erfolgreich.

ENDE

MIO, Detmold

Angriff der Trolle

Auf einer großen Ebene ragte eine imposante Burg hervor. Auf den Mauern liefen Wachen in Silber glänzenden Rüstungen. Sie hielten in ihren Händen Schwerter und Lanzen. Auf einer Mauer stand ein hölzernes Katapult und auf einem riesigen Turm stand eine Balliste. Die Tore waren weit geöffnet. Im Innenhof der Burg tummelten sich viele Menschen und Tiere. Schweine und Hühner liefen über den steinernen Boden. An einer Ecke verkaufte der Hirte seine Wolle und in der Mitte des Platzes wurde Gemüse verkauft. Allmählich verdunkelt sich der Himmel ...

... und ein tiefer Regenschauer zog über das Land.

Es blitzte und donnerte. Die Tiere wurden in ihre Ställe gebracht und die Menschen verschwanden im Innern der Burg. Ein großer Rittergeneral betrat den Saal. Der König sagte: "General, was verschafft Sie zu mir?“ -"Das Gewitter, das ist kein normales Gewitter", seufzte der General. "Ich weiß, das es kein normales Gewitter ist!“, sagte der König nachdenklich. Da verließ der General den Saal.

Auf den Mauern liefen Wachen in Panik umher. Nun kam der General zu den Katapulten. "Wachen, sind die Katapulten geladen?“ - "Ja wohl General", sagte eine der Wachen. Plötzlich schlug ein Blitz ein und hinterließ einen riesigen Krater. Aus dem Krater kletterte ein gewaltiger Troll heraus. Auf einmal schlug ein riesiger Steinbrocken neben dem Troll ein. Das Katapult hatte verfehlt.

Mit großen Schritten stapfte der Troll in Richtung der Burg. Voller Panik schrien die Wachen: "Schließt die Tore!“ Die Tore wurden verschlossen. Jetzt war der Troll angekommen und zerschmetterte die Mauer mit einem Schlag. Die Wachen warfen mit Lanzen und schlugen mit Schwertern. Doch das brachte nichts. Die Haut des Trolls schien undurchtrennbar und die Angriffe…. Er schleuderte sie einfach weg.

Doch der König, ihre einzige Hoffnung, hielt in der Hand das Schwert mit dem eingeschmolzenen Amulett des Phönix und rief: "Troll, das wird dein Ende sein!" Der Troll grunzte nur vor sich hin. Grade als der König ihm einen Schlag versetzen wollte, traf ihn der Troll und schleuderte den König in die Ecke. Als der Troll ihm den endgültigen Schlag verpassen wollte, funkelte das Amulett im Schwert und wie aus dem Nichts tauchte ein Phönix auf und packte den Troll. Jetzt hatte der Troll keine Deckung mehr und der König konnte ihm den entscheidenden Schlag verpassen. Der Troll zerfiel zu Staub und der Phönix verschwand. Die Wachen jubelten. Sie hatten den Kampf gegen den Troll gewonnen, aber das war nur der Anfang…

PAULINE PÖNIGHAUS (13 Jahre), Minden

Frühlingswunsch

Wie sollen wir eine Lösung finden für die Probleme der Welt,
wenn die Weltbevölkerung nicht zusammenhält?
Wie sollen wir eine Katastrophe überstehen,
wenn sich einige Menschen besser als andere sehen?
Wie sollen wir das Böse besiegen,
wenn wir uns untereinander bekriegen?
Doch egal, wie einige es versuchen.
Alleine geht es nicht.


*** Die 13-jährige Pauline Pönighaus hat Grund zur Freude. Ihr Gedicht "Frühlingswunsch", das sie in einem SchreibLand-NRW-Workshop in der Stadtbibliothek Minden unter Leitung von Autorin Andrea Gerecke schrieb, wurde im Literaturmagazin „Tentakel" veröffentlicht. „Tentakel", das in Bielefeld erscheint, veröffentlicht Literatur, die in Ostwestfalen entstanden ist.

JANA (12 Jahre), Geldern

Die Pflanze

Als ich im Dschungel war, sah ich eine schöne rosa Pflanze. Ich wollte sie pflücken und meiner Mama schenken, doch plötzlich wurde sie schwarz und größer und größer. „Oh, nein!“, rief ich laut. „Hilfeeeee!“ Aber niemand hörte mich. Die Planze bekam Zähne und eine lange Zunge. Sie wollte mich fressen – so viel war klar!

„Nein, bitte nicht!“ Meine Stimme zitterte. Doch dann packte die Blume mich.

„Bitte! Ich bin noch viel zu jung, um zu sterben!“ - „Was schert mich das, ich habe Hunger!“

„Aber ich schmecke überhaupt nicht. Sieh doch nur, an mir ist überhaupt nichts dran.“ Die Blume zögerte und musterte mich. „Stimmt. Satt werde ich von dir nicht. Du taugst höchstens als Vorspeise. Na gut, ich werde dich verschonen, aber dafür musst du Aufgaben für mich erledigen.“

„Okay, okay“, sagte ich ängstlich. „Was muss ich tun?“ - „Ich gebe dir eine Stunde Zeit. Sonst fress ich dich. Bis dahin musst du fertig sein – und glaube nicht, dass du mir entkommen kannst. Ich habe eine magische Kugel und kann dich immer sehen!“

„Verstanden. Also, was muss ich tun?“ - „Zunächst suchst du mir ein Haar von einem Bären. Dann fängst du mir eine Fliege. Und zum Schluss bringst du mir einen Wurm.“

Also rannte ich los. Aber wo sollte ich das Haar von einem Bären bekommen?! Hm… Plötzlich fiel mir ein, dass sich Bären gerne an Bäumen kratzen. Ich suchte und suchte nach Haaren an Bäumen. Aber die Zeit rannte mir durch die Finger. Ich musste mich beeilen, wenn ich nicht von der Pflanze gefressen werden wollte. Endlich fand ich ein Haar.

Jetzt brauchte ich die Fliege …

YAEL, Sieglar

Joel im schwarzen Schloss

Langsam schlenderte Joel durch die Straßen von Eafrikaa. Wo Louis wohl geblieben war? Sie hatten sich doch verabredet um ein bisschen mit der Dose zu Kicken die sie gestern gefunden hatten. WUMMS! Joel stolperte. Aber über was war er gestolpert? Er schaute nach und sah: Eine alte vertrocknete Bohnenschote. Doch was war das? Licht drang aus der Schote. Langsam merkte Joel wie ein immer stärker werdender Sog ihn erfasste. Die Menschen um ihn herum schienen nichts zu merken. Vor Schreck konnte er kein Wort sagen. Dann war er komplett hineingesogen. 

Als Joel aufwachte, lag er in einem grünen Zimmer ...

Die Wände waren grün, an ihnen hingen grüne Bilder, er lag auf einem grünen Teppich, die Fenster waren grün verspiegelt und hatten grüne Vorhänge und überall standen grüne Statuen. Langsam und vorsichtig blickte Joel empor. Vor ihm stand eine Frau mit grüner Haut, grünen Haaren und grünen Klamotten. „Aufstehen!“, befahl sie. Joel stand auf. „Wer sind Sie?“, fragte Joel. „Ich bin Grenie Green.“ „Ich bin…“ - „Joel, ich weiß“, schnitt sie ihm das Wort ab. „Woher?“ „Keine Zeit. Gleich kommen Red und Blue.“ Zisch!

Da kamen eine blaue und eine rote Frau aus dem Nebel. Green und Blue umarmten sich während sie Red böse Blicke zuwarfen. „Also“, fing Red mit einer dröhnenden Stimme an. „Dein Freund Louis wurde entführt und diese beiden Frauschaften da“, sie zeigte mit einem ihrer Fleischwurstfinger auf Blue und Green, „möchten ihn unbedingt retten.“ Das war der Moment, als Joel in Ohnmacht fiel.

Er wachte auf in einem wunderschönen Garten. Vor ihm lag ein schwarzes Schloss. „Los, da gehen wir rein“, sagte Green. Darin angekommen hörten sie einen lauten WUMMS. Eine 3 Meter große Frau kam auf sie zu. „Geben sie Louis heraus!“, schrie Joel. „Ha, ha, ha, ha. Natürlich nicht!“, sagte eine computerähnliche Stimme. Blue, Red und Green schossen Farbbomben ab, um „Blackinia Black“ (der Name vom Bösewicht) abzulenken. Joel rannte an Black vorbei. Da war ein großer Thronsaal. Nein, hier ist Louis nicht, dachte Joel. Doch da war eine kleine Aufzugtür. Dort vielleicht. Er drückte einen Knopf. Plötzlich stürzte er weit in die Tiefe. Unten war er in einem Ankleidezimmer angekommen. Da saß Louis! Zusammengeschnürt wie ein Pfund Gehacktes. „Louis, wach auf!“, schrie Joel ihn an. „Louis!“ Langsam regte sich Louis’ Körper. Joel gab ihm eine Ohrfeige.

„Wo bin ich?“, fragte Louis. „Im Schloss von Blackinia Black, du wurdest entführt! Wir müssen hier raus, schnell!“ „Ich erinnere mich!“, sagte Louis. „Du musst meine Fesseln lösen!“ - „Aber wie?“ Da spürte Joel in seiner Hand die Bohnenschote. „Ich versuch’s mal damit“, sagte er. Es funktionierte. Langsam schnitt Joel alle Fesseln durch. Schnell rannten sie zum Aufzug. Aber welchen Knopf sollte er drücken? Es gab 10 Knöpfe. Er hatte am 08.08.2008 Geburtstag. Kurzerhand drückte er die 8. Was für ein Glück! Er war wieder im großen Thronsaal angekommen! Schnell rannten sie wieder zurück in die Eingangshalle. Blue und Green trugen Red auf dem Rücken. Sie schien bewusstlos. Ebenfalls die am Boden liegende Black. Schnell rasten sie hinaus. Green, Blue und Red hinterher. Zap! Schon waren sie wieder im grünen Zimmer.

Zap! Joel wachte auf. Er lag auf seinem Haufen Stroh in Eafrikaa. War es alles nur ein Traum? In seiner Hand lag die Bohnenschote. Er rannte auf den Bolzplatz. „Hey Joel, da bist du ja endlich!“, begrüßt Louis ihn fröhlich. „Weißt du nicht mehr? Gestern?“, fragte Joel. Louis guckt ihn verständnislos an. „Ach egal, vergiss es“, sagt Joel verwirrt. „Los, lass uns endlich kicken“, sagte Louis. Doch da fing die Bohnenschote an zu leuchten, um Joel in das nächste Abenteuer hineinzusaugen …

EMIL, Leverkusen

Die Erfindung der Schrift

Schreiben ist unbeschreiblich

Schreiben ist unbeschreiblich, denn niemand weiß wie oder warum das Schreiben erfunden wurde. Doch es gibt Hoffnung. Diese Geschichte handelt von der Erfindung der Schrift. Lustigerweise wurde das Schreiben von einer Bergziege erfunden.

Die Erfindung der Schrift

Einmal in den Alpen vor langer, langer Zeit. Da lebten nur ganz wenige aber trotzdem gab es dort Tiere, etwa Bergziegen. Die wollten natürlich nicht, dass die Adler immer herumspionierten. Und ihre Wiesen zum Grasen zerstörten. Also schmiedete die Hauptbergziege einen Plan: Sie würde eine Art Sprache oder gar Schrift erfinden. Mit der sich nur die Bergziegen unterhalten konnten.

Sie arbeitete einen ganzen Tag und eine ganze Nacht an der Schrift. Aber dann war sie endlich geboren. Die Hauptbergziege lief durch die ganze Höhle und schrieb überall folgende Kringelansammlungen an die Wände. Und somit konnten sich die Bergziegen vor den Adlern schützen.

Und als die Neandertaler in die Ziegenhöhlen kamen, und das heutige ABC sahen hatten sie die heutige Schrift und Sprache. Aber das ist eine andere Geschichte und soll ein Andermal erzählt werden.

NELE, Oberhausen

Zukunft

ich fliege
mit meinem Anzug
über die bunte Gegend
super

ANNA, Simmerath

Amila

Sizilien, Samstag 17:30 Uhr

„Ihr Name?“, fragt der Ersthelfer. „Antonio“ steht auf seinem Namensschild. Mir ist immer noch kalt. Ich zittere, klappernd stoßen meine Zähne aneinander. Wasser tropft von meinen Kleidern mit einem dumpfen tropf, tropf, tropf. „Jalila“, antworte ich heiser. „Jalila Al Zeno.“

Der Raum ist feucht und staubig, Licht fällt durch zwei schmale Fenster herein. Ein Ventilator dreht sich surrend über unseren Köpfen. Hinter mir in der Schlange stehen noch gut zwanzig Personen, sie alle sind triefend nass. Immer wieder wandert mein Blick zur Tür, doch ich weiß das Amila nicht durch die Türe kommen wird. Denn meine Schwester ist tot.

„Pass auf Amila auf, verlier sie nicht, ja? Dein Vater und ich werden so schnell wie möglich nachkommen, hast du verstanden?“, fragte meine Mutter. Sie war aufgeregt und sie hatte Angst. „Ja“, antwortete ich „Versprochen. Ich hab euch lieb.“ Es war dunkel, das Meer brauste hinter mir. Ich nahm Amila bei der Hand und ging auf das Schlauchboot zu. Ich schließe die Augen, ich kann spüren wie mir eine Träne über die Wange fließt.

Das Räuspern des Ersthelfers reißt mich aus meinen Erinnerungen. Fragend sieht er mich an. Ich habe nicht zugehört. „Entschuldigung?“, frage ich. Er sieht müde aus, abgekämpft. „Hast du noch Verwandte?“ Ich schüttele den Kopf, „Ich weiß es nicht.“ Mitleidig schaut er mich an. „Aus welchem Land kommst du?“ „Syrien“, antworte ich und sehe wieder wie meine Eltern zu kleinen Punkten am Horizont wurden. Amila saß auf meinem Schoß und klammerte sich an mich. Sie weinte. Ich sagte nichts. Was hätte ich auch sagen können? Antonios Kugelschreiber kratzt über das Papier, dann darf ich gehen. Man weist mir eine schmale Pritsche, eine Decke und ein Kopfkissen zu. Ich bekomme nicht mehr mit, wo die Duschen sind, ich bin zu müde. Ich versinke in einen Traum voller Erinnerungen.

Das ständige Rumoren des Motors ließ mich schläfrig werden. In einer Art Dämmerzustand verbrachte ich die Zeit auf dem Boot. Die Nacht war kalt, aber durch die dicht gedrängten Körper rechts und links von mir spürte ich nur den Wind in meinem Gesicht. Während der ganzen Zeit war es still, die gut 500 Passagiere schwiegen angespannt und gleichzeitig hoffnungsvoll. Sie richteten ihren Blick gen Norden und als die Sonne langsam im Osten aufging, konnten wir einen grüne Sichel am Horizont erkennen: Sizilien. Wir hatten es tatsächlich geschafft. Ich rüttelte Amila wach. Sie schaute mit ihren großen braunen Augen abwechselnd Sizilien und mich an. Sie lächelte, wie nur Zwölfjährige lächeln können, sorglos. Vorsichtig lehnte sie sich in Richtung Sizilien, als wollte sie das Land mit ihren bloßen Händen berühren.

Doch dann geschah, was nicht geschehen sollte. Amila war nicht die Einzige die die sich nach Norden gelehnt hatte. Ein Mann stürzte ins Wasser, er konnte nicht schwimmen. Seine Frau versuchte ihn zu greifen und wieder ins Boot zu ziehen. Seine vom Wasser voll gesogenen Kleider waren zu schwer und er zu schwach. Er ging unter. Seine Frau schrie. Sie lehnte sich immer weiter über den Rand. Ihr Mann kam schnaufend wieder hoch, versuchte ihre Hand zu erwischen. Ein anderer Mann, im mittleren Alter versuchte ihnen zu helfen. Doch das Gewicht dieses Mannes war zuviel und drückte den Rand nach unten. Wasser schwappte ins Boot. Der Mann im Wasser wurde von den Wellen weggedrängt. Verzweifelt kämpfte er dagegen an, ging immer wieder unter, kam wieder hoch. Immer mehr Wasser schwappte über den Rand. Die anderen Menschen im Boot versuchten hektisch das Wasser mit ihren Händen wieder hinauszuschaufeln. Das Boot schwankte. Amila klammerte sich an mich. Sie hatte Angst. Ich auch.

Der Motor ging aus. Für einen Moment herrschte Totenstille, dann fingen alle gleichzeitig an wild durcheinander zureden. Einige sprangen auf und wollten zum Heck, schauen warum der Motor nicht mehr lief. Sie stießen dabei immer wieder gegen andere Passagiere. Einige verloren den Halt und fielen ebenfalls ins Wasser. Keiner von ihnen konnte schwimmen. Nun jedoch versuchte niemand mehr ihnen zu helfen. Es herrschte das blanke Chaos. Eiskaltes Wasser umspülte meine Füße und schwappte gegen meine Waden. Ich hörte wie jemand anfing zu beten. Ich spürte wie die Luft aus dem Schlauchboot entwich. Irgendwo ist ein Loch, dachte ich noch, bevor ich angerempelt wurde und den Halt verlor. Ich verkrampfte mich; kalt, sagte mein Körper, eiskalt. Es war ein Schock. Ich fühlte mich wie gelähmt. Dann setzte mein Überlebenswille ein. Ich strampelte. Irgendwie schaffte ich es die Wasseroberfläche zu durchbrechen. Luft. Ich hustete. Meine Kleidung war zu schwer und zog mich wieder nach unten. Mit steif gefrorenen Fingern versuchte ich verzweifelt den Reißverschluss meiner Jacke aufzubekommen. Endlich löste er sich. Keuchend strampelte ich, versuchte mich über Wasser zu halten. Ich brauchte vier Anläufe bis ich die Jacke ausgezogen hatte, ich ließ sie einfach los und begann nach Amila zu rufen. „Amila ! Amila!“, immer wieder. Ich bekam keine Antwort. Dann sah ich sie, zumindest hoffte ich, dass sie es war. Ein kleines Bündel im schwarzen Meer. Mühsam schwamm ich zu ihr, immer wieder stieß ich dabei gegen andere Körper. Erst viel später realisierte ich, dass es Leichen waren. Als ich bei dem kleinen Bündel angelangt war, konnte ich im fahlen Morgenlicht erkennen, dass es nicht Amila war. Dennoch konnte ich mich nicht rühren, denn mich starrten stumpfe braune Kinderaugen an. Irgendwann riss mich die Kälte aus meiner Starre, suchend schaute ich mich um. Ich konnte kaum Lebende von Toten unterscheiden. Ich schaffte es nicht mehr nach Amila zu rufen, meine Zähne klapperten zu stark. Die Kälte machte einen müde, meine Lider wurden schwer. Wach bleiben, sagte ich mir immer wieder, aber es half nicht viel. Mit Mühe und Not schwamm ich bis zu einem Stück Treibholz, es war mal eine Bank auf dem Schlauchboot. Ich schaffte es gerade noch mich darauf zu legen, bevor ich einschlief.

Nach zwei Stunden holten Rettungsschiffe die Überlebenden an Bord. Insgesamt waren es fünf Schiffe, gebraucht hätten wir nur eines. Auf jedem der fünf Schiffe wurden an die zwanzig Personen verteilt.

Jemand rüttelt an meiner Schulter, ich brauche Minuten um zu begreifen, dass ich auf Sizilien, in einer großen Halle bin. Endlich bin ich soweit wach, dass ich erkennen kann, dass Antonio neben meiner Pritsche steht. „Ich glaube ich hab Jemanden gefunden, den du suchst.“, sagt er. Seine Stimme klingt freudig. Schwankend stehe ich auf, doch anstatt Antonios rundes Gesicht sehe ich auf einmal wieder die toten Augen des kleinen Kindes im Wasser. Schnell schaue ich wo anders hin. Es hilft nicht. Verzweifelt huschen meine Augen von einer Ecke zur anderen, doch überall meine ich das Gesicht des Kindes zu sehen und allmählich verändert es sich zu dem Gesicht meiner Schwester. Ich verstehe nicht was Antonio sagt. Es rauscht in meinen Ohren. Schweiß tritt auf meine Stirn. Wie eine Irre folge ich Antonio durch die engen Gänge mit den nackten Glühbirnen an den Decken. Ich bekomme keine Luft mehr. Von allen Seiten drängen sich die bleichen toten Gesichter immer näher um mich. Mir kommt der Weg endlos vor. Endlich erreichen wir eine Halle. Ich erkenne sie wieder, es ist die selbe in der wir registriert wurden. Mitten in der Halle steht ein kleines Mädchen. Ihre Schuhe hinterlassen nasse Abdrücke, als sie auf mich zu rennt. „JALILA!“, schreit sie. In diesem Moment sind all die toten Gesichter verschwunden, denn es ist Amila. Sie klammert sich an mich und ich mich an sie. Keine von uns sagt etwas, dass ist nicht nötig. Stumm weine ich und schwöre sie nie wieder loszulassen. Wir sind zwar Fremde in diesem Land, aber wenigstens sind wir nicht allein.

Erst Jahre später, als wir mit unseren Eltern in Deutschland leben, schaffen wir es von unserer Flucht zu erzählen, erst dann erfahre ich, dass ein alter Mann Amila geholfen hat sich an einem Brett fest zuhalten. Und ich danke noch heute diesem Mann, dessen Namen ich nie erfahren habe.

HEIDI, (12 Jahre), Düsseldorf

Adele der Baustellendackel

An einem schönen Morgen um 9:15 Uhr tragen zwei Bauarbeiter Tische und Stühle aus dem neuen Bürogebäude Clara von „Clara & Robert“. Dort soll die Firma Isobare einziehen. Sie machen Werbung fürs Internet. Zu der Firma gehört auch eine Christina Kipping, sie ist das Frauchen von Adele, dem Baustellendackel. Man nennt Adele so, weil eines Tages geschah folgendes:

Adele trottete mit Christina über die Baustelle von „Clara & Robert“. Christina macht Adele von der Leine ab und der Dackel trippelt langsam über den Baustellensand. Kurz darauf sah Adele einen Bauarbeiter, der gerade dabei war, die Fenster von außen zu putzen − in 50 Meter Höhe − aber statt die Fenster zu putzen, pendelte er auf dem Kran herum. Da dachte Adele, dass sie ihm helfen muss, also trippelte sie jetzt nicht mehr so langsam, sondern so schnell wie sie konnte, bis sie schließlich zu dem Kran kam. Da sah Adele eine Kiste und lief zu ihr rüber, dann schob sie sie mit der feuchten Nase zum Kran zurück, sprang auf die Kiste und stakste in den Kran. Ach du liebes vergammeltes Leberwurstbrötchen, dachte Adele, ein schlafender Bauarbeiter! Jetzt ist Pfotengefühl gefragt, dann stupste sie einen roten Knopf mit der Nasen an. Aber anstatt runter zu fahren, drehte das Ding sich so schnell wie ein Kettenkarussell. Da sah Adele eine alte Matratze und flitzte dahin. Dann stemmte sie den Po gegen die Matratze und nach zwei Minuten war sie wieder da und in dem selben Moment fiel der Bauarbeiter vom Kranmast.

Erst lag er nur so da und dann schleckte Adele ihn ab. Kurze Zeit danach wachte er auf und nahm Adele fest in den Arm und sagte, dass sie mal mitkommen soll. Auf dem Weg zu seinem Kran sagte er, dass er Steven heißt. Als sie an seinem Kran ankamen, gab Steven Adele ein bisschen leckere Leberwurst und setzte ihr einen gelben Baustellenhelm auf und brachte sie zu Christina. Ich kenne dein Frauchen, sagte Steven zu Adele. Als sie bei Christina ankamen, erzählte Steven ihr alles. Und ab dem Tag war Adele, der Baustellendackel, immer auf der Baustelle.

LEA, Oberhausen

Schulweg

Müde aus dem Bett fallen
zur Bushaltestelle einmal über die Straße
in die 956
Nachbarin sehen mit ihrem Kind – wirklich sehr nett
Ohrstöpsel rein, Musik an – „fast car“

2 Haltestellen, dann aussteigen
1 Minute auf Bus warten
am Sterkrader Bahnhof
in die SB 97 steigen
Freunde sehen und mit ihnen reden: „Hey, hast du gester Bachelore gesehen? – Ja klar!...“
Buschhausen Mitt aussteigen
nerviges Gedrängel dröhnt aus dem Bus
zur Schule laufen
mehr Freunde
Schulglocke
Unterricht

JULE (9 Jahre), Hattingen

Der Finsterlöwe

Es war einmal ein Löwe. Der hieß der Finsterlöwe, weil er nicht gerade nett war. Er sperrte unschuldige Tiere in seinen Keller und aß sie dort auf. Aber den Tieren geschah nichts, denn der Finsterlöwe war nur ein Geist, der über das Teufelshaus wachte. Das Haus bewachte er, weil der Teufel nach Mallorca geflogen war um seine Tante Malefissent zu besuchen.

Was der Finsterlöwe zu der Zeit aber noch nicht wusste, dass es noch ein anderes komisches Tier gab: Die Sternschnuppeneule! Sie hieß deshalb so, weil sie Sternschnuppen-Astrologin war und Sternschnuppen bei ihren Problemen half. Naja auf jeden Fall war sie ein Engel und deshalb auch ein bisschen unsichtbar.

Eines Tages ging sie nach der Arbeit runter auf die Erde, weil sie bei Aldi Pflaumen kaufen musste. Sie liebte nämlich Pflaumen-Shake. Nach dem Einkauf machte sie noch einen kleinen Waldspaziergang, dort traf sie eine kleine Maus, mit dem Namen Armanda. Die Maus erzählte der Sternschnuppeneule: „Ich bin gerade aus den Krallen des Finserlöwen entflohen! Die Sternschnuppeneule machte sich mit ihren Pflaumen sofort auf den Weg zum Finsterlöwen. Dort schmiss sie die Pflaumen in die Ecke und sagte zum Löwen: „Eigentlich hast du doch so ein gutes Herz, zeig es doch einfach!“ In diesem Moment brach der Finsterlöwe in Tränen aus und sagte mit entschlossener Stimme: “Ich will gut werden!“ Die Eule hob ihre Pflaumen auf, nahm den Löwen an die Hand und ging mit ihm nach Hause.

Ein Jahr später hieß der Löwe nicht mehr Finsterlöwe, sondern Löwenstern. Er wurde Sternenarzt und beschloss Vegetarier zu werden. Die Eule sagte zum Löwen: „HAPPY END!“

BELANA, Hattingen

Helmut Maus wird fast gefressen

Ach, was hatte ich mir da nur wieder eingebrockt?

Einmal war ich unvorsichtig gewesen und schwupp, schon hatte dieses Ungetüm von einer Katze mich erwischt. Aber es war doch nur verständlich, dass ich nach dieser langen Woche Regen, die wir im staubigen Kohlenkeller verbracht hatten, wieder einmal an die frische Luft wollte. Die eiligen Schritte der Menschen, die vorübergehen, lassen einem den Wund um die Nase pfeifen, dass die Barthaare so schön zittern.

Ach, ist so ein warmer Sommertag schön.

„Helmutchen, pass auf, sonst frisst dich die Mieze!“, meine Mathilde hatte mich aus meinen Tagträumen gerissen. Anderen Mäusen ist es wohl unverständlich, wie man träumen kann, wenn man fast von einer Katze gefressen wird. Und noch dazu von so einem großen Scheusal wie die Mieze der Nachrbarn, aber ich hatte schon so viel geträumt, dass ich selbst das hier für eine Spinnerei hielt.

Jetzt bekam ich es aber mit der Angst zu tun, denn die Mieze hatte sich in Bewegung gesetzt. „Aaaam beesteen taaucchhe iccchhh dichhhh iin Miiilch, bevooor ichhhh ich fressse. Daann biist duuu auchhhh schhhöön sauuuuber.“ „Hilfe“, begann ich da zu rufen. „Nein, nein, bitte Mieze lass mich doch los!“ Plötzlich erhob sich ein Schatten über uns. Diese grässliche Katze hätte mich vor lauter Schreck beinahe losgelassen, aber eben nur beinahe.

Der Schatten gehörte dem Mädchen, in dessen Kohlenkeller wir lebten.

Ich mochte sie ganz besonders gerne, denn sie hatte in den Keller ihre alte Puppenstube gestellt. Und die Betten darin waren so wunderbar weich und warm. Das Mädchen ging in die Knie und sah mich an. „Bitte, bitte, sag doch der Katze, sie soll mich loslassen“, bat ich das kleine Mädchen.

Und fast als hätte sie mich gehört, sah sie nun die Mieze an und sagte streng: „Nein, Mieze, schämst du dich denn gar nicht? Die arme kleine Maus. Lass sie sofort los“ Hörst du!“

Und etwas freundlicher fügte sie hinzu: „Wenn du sie loslässt, kriegst du auch etwas Feines.“ Das wirkte. Die Mieze ließ mich los und stolzierte von dannen.

Ich aber lief sofort zu meiner Mathilde. Sie schien sehr froh zu sein, mich wieder zu haben, obwohl sie schimpfte, ich solle doch besser aufpassen.

Aber dann frühstückten wir gemeinsam ein Stück Käse und andere Leckereien.

Und ich habe mich nach diesem Abenteuer nicht noch einmal von einer Katze fressen lassen.

Nur in einen Gully bin ich fast gefallen, aber das ist ja nicht schlimm.

JULE, Minden

Das Weihnachtsgeschenk

Warum nur immer an Weihnachten? Wieso musste Mama ihren Job verlieren? Warum ist Papa weg?

Sofie tritt wütend gegen einen Stein der gegen ein parkendes Auto knallt. Sofort schrillt eine Alarmanlage los. Mit schnellen Schritten läuft Sofie vor dem Geräusch davon. Erst am Friedhof bleibt sie stehen. Erleichtert schiebt sie das schwere, quietschende Tor auf. Es wird schon dunkel. Für viele Menschen ist der Friedhof ein gruseliger und trostloser Ort, für Sofie ist es der friedlichste Platz auf der Erde. Hier kann sie in Ruhe nachdenken, hier stört sie niemand. Die Traurigkeit ist hier Zuhause. In ihrem Zuhause herrscht auch die Traurigkeit. Mama weint wegen ihrer Arbeit und ihrer Einsamkeit. Tommy, ihr jüngerer Bruder weint, weil er Angst hat dass er nun doch keine Playstation zu Weihnachten bekommt. So viel Traurigkeit. Sofie schlägt ihre Hände vor das Gesicht und lässt ihren Tränen freien Lauf. Laut schluchzend sitzt sie auf der Bank. Sofie fühlt sich sicher, sie weiß dass um diese Uhrzeit niemand mehr auf dem Friedhof ist. Selbst der alte Friedhofswärter nicht. Es hat zu schneien begonnen. Die weißen Flocken fallen friedlich in ihr Gesicht und zerschmelzen mit ihren Tränen.

„Warum weinst du?“, fragt eine zarte Stimme aus der Dunkelheit. Erschrocken springt Sofie von der Bank auf und dreht sich um. Aus dem Schatten der Dunkelheit löst sich eine Gestalt. Es ist ein Mädchen mit langen, geflochtenen, blonden Zöpfen. Sie trägt einen grauen Rock mit Kniestrümpfen und Lacksandalen. Sofie schaudert bei ihrem Anblick und weiß nicht, ob vor Kälte oder Unbehagen. Das Mädchen ist ungefähr in ihrem Alter, aber aus dem Dorf war sie nicht, hier kennt jeder jeden.

Wer bist du?“, fragte Sofie.

„Mein Name ist Anna, Anna Bischoff und wie heißt du?“ Anna setzte neben Sofie auf die Bank und lächelte freundlich.

„Mein Name ist Sofie, Sofie Müller, was machst du hier Anna? Ich meine, wo kommst du plötzlich her, bist du hierher neu zugezogen?“, wollte Sofie wissen.

„Ich habe dich weinen sehen und wollte fragen, ob ich irgendwie helfen kann?“, Anna blickt Sofie ruhig mit ihren großen, blauen Augen an.

Sofie fühlt sich sehr wohl in Annas Nähe und erzählt ohne Zögern von ihren vielen Sorgen. Manchmal ist es leichter, sich einen fremden Menschen anzuvertrauen. Als ihre Geschichte zu Ende ist, nimmt Anna sie in den Arm.

„Es wird wieder alles gut Sofie, manchmal muss man nur an ein Wunder glauben, du wirst schon sehen. Lauf jetzt nach Hause, wir können uns morgen wieder treffen.“

Sofie sieht auf die Uhr. Mitternacht! Allerhöchste Zeit nach Hause zu gehen. Mama macht sich bestimmt schon große Sorgen. Die beiden Mädchen verabschieden sich wie alte Freunde. Zuhause erwartet Sofies Mutter sie schon im Flur, aber sie sieht nicht böse aus. Ihr Gesicht strahlt vor Freude! Sie erzählt Sofie aufgeregt von einem neuen Job, und dass ihr neuer Chef ein ganz reizender, sehr netter Mann ist. Tommy schläft mit einem Lächeln auf dem Gesicht auf dem Sofa. Wahrscheinlich träumt er von einer Playstation.

Im eigenen Bett denkt Sofie noch lange über Anna nach, und dass sie tatsächlich recht hatte, es war ein kleines Wunder geschehen, Mama hat wieder einen Job und sah außerdem frisch verliebt aus.

Am nächsten Tag konnte Sofie gar nicht schnell genug zu ihrer Bank auf dem Friedhof laufen. Dort angekommen war aber von Anna keine Spur. Nur der alte Friedhofwärter pflückte Laub von einer Grabstätte.

„Entschuldigung, haben sie ein Mädchen gesehen? Ihr Name ist Anna. Anna Bischoff?“, fragte Sofie den alten Mann. Verwundert sah der Friedhofswärter sie an.

„Meinst du diese Anna?“, er deutet mit dem Zeigefinger auf einem Grabstein. Sofie tritt auf den Stein zu und liest.

Anna Bischoff, geboren am 01.02.1804, gestorben am 24.12.1817.

NIKE, JOHANNA, SARAH, JASMIN, DANA, JESSICA, Iserlohn

Nichts ist unglaublicher, als das Gefühl der Erinnerungen

Nike, Johanna, Sarah, Jasmin, Dana und Jessica haben eine Fortsetzungsgeschichte geschrieben:

Ich wusste schon wieder nicht, wie ich anfangen sollte. Ich sah keine Möglichkeit, auch nur irgendwie,das aufzuhalten, was ich begonnen hatte, mir blieb keine andere Wahl. Ich musste weg......Die Dunkelheit verschwand langsam, mein Augenlicht wurde klarer. Ich spürte die kühle Erde, auf der ich lag, meine verhärtete Haut, die durch den Schlamm ausgetrocknet war. Mein Versuch, mich zu bewegen, war erfolglos, ein Schmerz durchfuhr meinen ganzen Körper. Ich versuchte Luft zu holen,doch ich schaffte es nicht, zu atmen. Jeder einzelne Versuch ließ mich Schmerzen verspüren. Erfolglos. Nutzlos. Unbeachtet. Ich schaute so gut es ging an mir herunter. Ein Pfeil. Ein Pfeil steckte mir in der Seite ...

Allein durch den Anblick, spürte ich die Schmerzen wieder und wieder. Schmerzen im Herz, Schmerzen überall. Es steckte ein elendiges Gefühl in mir, doch wieso, wusste ich nicht. Ich konnte mich nicht erinnern.

Dunkelheit – wieder.

Shanon, Shanon! Shanon! Sie sind es! Jemandes Stimme erklang in meinen Ohren. Ich erlangte die Kraft, meine Augen zu öffnen, doch ich erkannte die Person nicht, ich erkannte verschwommene Umrisse, meine Augen wollten keine klarere Sicht zulassen.

„Shanon! Ich bringe Sie in Sicherheit!“

Wer war es er? Ich brachte nichts aus meinem Mund hervor, jede Bewegung, die ich eingehen wollte, war vergeblich, kein hallo, kein Mundwinkelzucken, ich war am Abgrund des Lebens angekommen. Die Person hob mich hoch, der Schmerz ließ mich aufschreien. Sofort stoppte er zu laufen. Wieder ertönte seine raue, männliche Stimme. „Es tut mir leid“, doch es klang eher wie ein leises Flüstern. Ich bekam nicht mit, wo wir hinliefen, was er mit mir vorhatte, auch wie lange wir liefen, wusste ich nicht ...

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